Mit Mut in die Zukunft

Um Deine Ziele zu erreichen, brauchst Du Motivation, Energie und vor allem MUT. Mut ist die starke, tiefe Kraft, die Willenskraft, zu tun, zu schaffen, zu bewegen, zu entwickeln und zu wachsen. Mut ist unsere eigene innere „Power“, die uns im Leben leitet, und die wir beharrlich kultivieren dürfen, sonst könnten wir  durch unsere eigenen Ängste, die Umstände oder die Meinungen anderer gelähmt werden. Wir brauchen Mut, zu uns selbst zu stehen, unsere eigene Wahrheit zu leben und in unseren Prinzipien zentriert zu bleiben.

Sich den Schwierigkeiten dieser modernen Welt zu stellen, unsere Bedenken zu äußern und nach unserer eigenen Moral zu sprechen und zu leben, kann eine überwältigende Aufgabe sein. Die Bhagavad Gita, mit ihrer ewigen Botschaft spiritueller Weisheit aus dem alten Indien, ist eine großartige Quelle zur Inspiration, wie man ein „edles Leben“ führt und wie diese Willenskraft nicht nur  unserem eigenen , sondern dem Nutzen aller dienen kann.

Wir möchten zwei Artikel der ISKCON, der Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein, mit Dir teilen. Diese können uns helfen zu verstehen, was Mut wirklich ist. Die Gita kann uns helfen dieses Konzept der inneren  Kraftquelle besser zu verstehen. Wenn in den Artikeln Krishna erwähnt wird, sehe es bitte  als die universelle Energiequelle, die Essenz aller Dinge, das, was viele Religionen, Gott, das Licht in uns, nennen.

Mut zum Träumen – Mut, unseren Traum an Krishna zu übergeben

von Chaitana Charan Das

            „Die Macher sprechen oft von dem Mut, der nötig ist, um große Träume zu träumen und unermüdlich für die Verwirklichung des Traums zu arbeiten. Aber Mut bedeutet nicht nur, mutig zu sein und vorwärts zu gehen und Ziele zu erreichen. Es gibt noch eine andere wichtige Seite von dem, was Mut ist, die wir leicht vergessen, nämlich den Mut, loszulassen.

Die Verwirklichung unserer Träume erfordert viele Faktoren, die sich unserer Kontrolle entziehen, um zu funktionieren. Wenn diese Faktoren nicht funktionieren, können wir nicht viel tun. Wenn zum Beispiel ein Schiff auf seiner Reise auf einen riesigen Sturm trifft, kommt es nicht viel weiter vorwärts. Wenn Stürme unsere Träume bedrohen, brauchen wir den Mut, loszulassen, um zu verstehen, dass der oberste Kontrolleur, Krishna, unser größter Unterstützer ist (Bhagavad-gita 05.2). Häufig zögern wir, loszulassen, da wir es als ein Zeichen von Schwäche sehen. Aber Bhakti (Liebe und Hingabe) hilft uns, die Hingabe als Zeichen von Mut wiederzuerkennen. Selbst wenn wir den Glauben haben, dass Krishna einen Plan hat, wissen wir oft nicht, wie dieser Plan aussieht. Ihm inmitten solcher Unwissenheit zu vertrauen, erfordert Mut.

Die Gita (11.33) integriert den Mut zum Festhalten und den Mut zum Loslassen. Indem sie sich auf Arjuna als beidhändigen Bogenschützen bezieht, erkennt sie seinen Mut zum Träumen an. Er hatte ein Leben lang unermüdlich trainiert, um ein unvergleichlicher Bogenschütze zu werden. Indem es ihn drängt, ein Instrument Krishnas im folgenden Krieg zu werden, selbst wenn dieser den Tod seiner ehrwürdigen Ältesten zur Folge hatte, verlangt es den Mut, Krishnas Plan zu vertrauen.

Die Bhakti-Weisheit erfüllt uns mit doppelten Mut, indem sie erklärt, dass die Vollkommenheit unseres Lebens nicht nur in der Erfüllung unserer spezifischen Träume liegt, sondern in der Verwirklichung unseres tiefsten Bedürfnisses: dem Bedürfnis nach dauerhafter Liebe. Wir genießen diese Liebe, wenn wir uns mit Krishna verbinden, indem wir fleißig Bhakti-Yoga praktizieren.

Dann erleben wir sowohl das große Träumen als auch das große Vertrauen als zwei Aspekte der einen hingebungsvollen Veranlagung, die uns dynamisch und ekstatisch mit Krishna verbindet.“ 

Steh nicht einfach nur rum, nimm Stellung.

von Chaitana Charan Das

            „Wir leben inmitten einer Kultur der Gewalt und Gleichgültigkeit. Manche Menschen greifen schon bei der geringsten Provokation zur Gewalt, andere stehen oft einfach nur da und schauen gleichgültig zu, als ob sie ein Filmspektakel ansehen würden, anstatt die Viktimisierung eines lebenden Menschen zu sehen, der im Grunde genommen genauso ist wie sie selbst. Diese vorherrschende Kultur der Gewalt und Gleichgültigkeit kann uns apathisch machen, wenn wir nicht selbst zur Zielscheibe werden.

Ja, in der Welt gibt es viel Unrecht, das wir nicht ändern können. Aber dennoch gibt es Dinge, die wir ändern können. Zumindest können wir unsere defätistische Einstellung ändern, dass wir nichts ändern können. Eigentlich wird sich nichts ändern, wenn wir unsere Vorstellung, dass sich nichts ändern wird, nicht ändern. Es ist leicht, andere für den Zustand der Welt verantwortlich zu machen. Aber dieser Weg ist zu einfach und weder transformierend noch erfüllend.

Wir stehen oft passiv da, wenn die Dinge in der Welt schief gehen. Und wenn Dinge in unserem eigenen Leben schief gehen, stehen wir auf eine andere Art und Weise passiv da. Wir, im Sinne unserer intelligenten Seite, stehen wie gelähmt, während unsere Emotionen die Oberhand gewinnen und uns dazu bringen, auf eine Art und Weise zu handeln, die die Situation einfach nur verschlimmert.

Betrachte eine Situation, in der wir uns in einem Konflikt mit jemandem befinden. Immer wenn ein Konflikt, in den wir verwickelt sind, eskaliert, sind wir verantwortlich, auch wenn wir nicht die Ursache sind. Wir sind dafür verantwortlich, wie wir uns in diesem Konflikt verhalten, ob wir das Feuer entfachen oder ob wir es löschen. Wenn wir unsere Situationen unsere Emotionen und danach unsere Handlungen bestimmen lassen, dann werden wir reaktiv und wecken dadurch das Feuer des Konflikts weiter. Wenn wir im Voraus entscheiden, nach welchen Prinzipien wir leben wollen, und dann unsere Emotionen und Handlungen primär von diesen Prinzipien und sekundär von den Umständen, in denen wir uns befinden, bestimmen lassen, dann können wir sicherstellen, dass wir unseren Teil dazu beitragen, das Feuer der Konflikte zu löschen.

Wir könnten die andere Person als irrational, sentimental, wahnhaft abstempeln. Und traurigerweise treffen diese Bezeichnungen auf manche Menschen zu. Aber jemanden so zu etikettieren, hilft wenig, Konflikte zu lösen. Menschen mögen sein, was und wie sie sind, aber wir müssen ihnen nicht die Macht geben, uns zu dem zu machen, was sie sind. Und unbewusst ist es das, was wir tun, wenn wir unsere Reaktionen von Wut oder anderen solchen Emotionen bestimmen lassen.

Wir sind nicht hier, um uns gegenseitig zu durchschauen – wir sind hier, um uns selbst zu durchschauen. Dies wird unser Leitprinzip, wenn wir spirituelle Weisheit verinnerlichen. Die Bhagavad-gita(06.32) besagt, dass die obersten Yogis Einfühlungsvermögen zeigen, indem sie die Freuden und Sorgen anderer ähnlich wie ihre eigenen Freuden und Sorgen sehen. Die Weisheit der Gita erklärt, dass wir alle miteinander verbunden sind, Teile des Ganzen sind, der höchsten spirituellen Realität, die die Quelle von allem ist. Je mehr wir uns spirituell bewusstwerden, desto mehr werden wir sensibilisiert, um zu erkennen, wie andere letztendlich wie wir sind, wie auch wir uns so verhalten könnten, wie sie sich jetzt verhalten, wenn wir in ihrer Situation  wären.

Die Weisheit der Gita hilft uns, unsere spirituelle Intelligenz zu schärfen. Diese Intelligenz unterstützt uns, den Nebel der Emotionen, der unsere innere Welt trübt, zu durchschneiden, wenn wir mit unvernünftigen, aggressiven Menschen konfrontiert werden. Wir lernen, über die Emotionen hinaus, auf die eigentlichen Themen zuzugehen und angemessen zu reagieren.

Auf der Basis spiritueller Weisheit erhalten wir die Kraft, Stellung zu beziehen. Zunächst einmal beziehen wir Stellung in unserer eigenen inneren Welt und weigern uns, uns von den stürmischen Emotionen, die uns zu heftigen Reaktionen zwingen, mitreißen zu lassen. Wir stehen fest in unserem Wissen um unsere Kernidentität als Teile des universellen Bewusstseins. Mit einem so beruhigten und geklärten Geist können wir auch nach außen hin einen würdigen Standpunkt einnehmen – wir können unseren Teil zur Lösung des Problems beitragen und die Situation durchstehen und wachsen lassen.“

Für dieses neue Jahr, das vor uns liegt, dürfen wir uns also in unserer eigenen spirituellen Weisheit zentrieren, um die Kraft zu finden, unserer eigenen Wahrheit wirklich ins Auge zu sehen. Yoga ist ein großartiges Werkzeug, um diese Einstellung zu entwickeln. Jedes Mal, wenn wir auf unsere Matte kommen, sind wir mit unseren eigenen Grenzen, Kämpfen und Ungleichgewichten konfrontiert. Aber wenn wir weiter üben, entwickeln wir die Beständigkeit des Atems, die Kontrolle über die Bewegung des Körpers, das Bewusstsein des Hier und Jetzt. Wir sind in der Lage, unsere Sinne zu fokussieren, die Informationen zu filtern und unsere Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was in unserem Leben wirklich wichtig ist. Wir entwickeln den Weg des spirituellen Kriegers, der mit Liebe, Mitgefühl und MUT auf seiner Reise der Wahrheitssuche weitergeht.

Dungsey Gyetrul Jigme Rinpoche erklärt wunderschön diese Reise des spirituellen Kriegers:

„Der Weg des Kriegers hat nicht damit zu tun, auf gewöhnliche Weise tapfer und mächtig zu werden; vielmehr ist es die Kunst, den Mut zu entwickeln, sich selbst zu begegnen. Das, was es zu erobern gilt, sind nicht physische Königreiche oder geographische Gebiete, sondern unsere inneren Feinde: Unwissenheit und Angst. Der Kampf des Kriegers darf nicht als ein äußerer Kampf verstanden werden, der von Anhaftung und Hass getrieben ist, sondern vielmehr als ein fester Wille, die Schändlichkeiten zu überwinden, von denen die meisten Menschen betroffen sind: Begierde, Hass, Unwissenheit, Stolz, Eifersucht und Angst.

Um unsere grundlegende Güte zu entdecken, um Authentizität, Freude, Offenheit und Sanftmut zu finden, müssen wir aus unserer Komfortzone heraustreten und Mut entwickeln,  uns selbst zu begegnen. Die Lehren auf dem Weg des Kriegers zeigen uns, wie.“

Die Bali Yoga Wien Familie wünscht Dir alles Gute für das Jahr 2020!

Möge Dein Weg dieses Jahr mit Mut und Weisheit erfüllt sein!

Namaste,

geschrieben von Jonathan Rivas

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