Die Göttin der Fülle und Schönheit in Dir: Lakshmi

Nun, da wir das neue Jahr unter der Obhut von Ganesha begonnen haben, mögen wir uns vielleicht fragen, wer unter den hinduistischen Göttern uns dieses Jahr noch begleiten könnte. Meist beginnt man etwas Neues mit dem Wunsch, dass jene Projekte denen wir unsere Zeit, Energie und andere Ressourcen widmen, wachsen und gedeihen. Die Göttin die dafür bekannt ist uns zu fruchtbaren Resultaten unserer Arbeit zu verhelfen ist Lakshmi, die Fülle, Glück und Reichtum verkörpert.

Lakshmi hat die symbolische Bedeutung, Ziele zu kennen und zu verstehen, da der Ursprung des Sanskrits Wort lakṣa (लक्ष) so viel bedeutet wie wahrnehmen, beobachten, wissen, verstehen, aber auch Ziel, oder Vorhaben. Ein anderer verwandter Ausdruck ist lakṣaṇa, welcher Zeichen, Ziel, Symbol, Attribut, Qualität, Glückszeichen, oder günstige Gelegenheit bedeutet. Die Symbolik des Namens Lakshmi und auch die Fülle und der Reichtum welche durch die Statue symbolisiert werden ist aber nicht nur auf Materielles begrenzt. Die Göttin Lakshmi repräsentiert vielmehr spirituellen Reichtum, Selbst-Erkenntnis und Wissen.

Tatsächlich sieht man in vielen künstlerischen Werken die Göttin mit vier Armen dargestellt, welche für die vom Hinduismus anerkannten vier Ziele der Menschheit stehen: dharma – das Streben nach einem moralischen, ethischen Leben; artha – das Streben nach Wohlstand, einer Lebensgrundlage; kama – Streben nach Liebe und emotionalle Erfüllung; moksha – das Streben nach Selbst-Kenntnis, Befreiung. Daher sieht man, dass Lakshmi’s Qualitäten sich nicht nur auf der materiellen Ebene zeigen. Den Wohlstand und Erfolg den sie verkörpert, gilt es in allen Bereichen des menschlichen Daseins zu erleben, damit es an Tiefe und Bedeutung gewinnt. Auch ist die Lakshmi immer entweder sitzend oder stehen in der die Lotusblume dargestellt. Der Lotus symbolisiert Wissen, Selbst-Erkenntnis, und Befreiung, und da diese Blume in sauberen sowie schmutzigen Wasser blühen kann, steht sie auch für die Reinheit und Schönheit, unabhängig von den guten oder schlechten Umständen unter denen sie wächst.

Der Mythologie zufolge entstieg Lakshmi aus dem Ozean der Milch. Sie wurde geboren als Ergebnis der Suche der Devas (Götter) und Asuras (Dämonen) nach Unsterblichkeit. Der Ozean der Milch, Kshirasaga, so sagt man, enthielt den Nektar Amrita welcher Unsterblichkeit gibt. Um diese wundervolle Substanz frei zu setzten musste er nur gerührt werden. Daher taten sich die Götter und Dämonen zusammen, nahmen den Berg Mandhara, setzten ihn auf eine Schildkröte (Kurma), wickelten den Schlagen Gott herum und begannen zu rühren. Währenddessen stieg auf einmal Lakshmi aus dem Ozean. Durch diese Geschichte ist Lakshmi mit dem Element Wasser, welches Fruchtbarkeit symbolisiert, verbunden und somit auch mit dem zweiten Chakra (Sakral Chakra). Dieses repräsentiert Beziehungen, Sexualität und Kreativität. So sieht man wieder, dass Lakshmi eine weitaus tiefere Bedeutung als nur materiellen Wohlsatnd hat, was auch in weiteren Symbolen sichtbar wird.

Von ihren offenen Händen fließt Reichtum; materieller sowie spiritueller Reichtum. Ihre Hände bilden ein Mudra (Geste) welches für Mitgefühl, Geben oder Daana (Wohltätigkeit) steht.  Das erinnert uns, dass wir das, was uns geschenkt wird, an andere weitergeben und teilen sollen und nicht nur für uns selber anhäufen. Durch unsere Yoga Praxis erlangen wir vielleicht größeres Verständnis über uns selbst, welches, wenn wir es richtig verwenden, anderen dienen kann. So mögen wir vielleicht das selbe Mitgefühl und die gleiche Güte, welche wir uns selber gegenüber entwickeln, an andere weitergeben. Vielleicht stellen wir durch unsere Praxis auch fest, dass indem wir unser Dharma erfüllen – unsere grundlegende Aufgabe in diesem Leben – wir anderen dienen; in welcher Form auch immer. Vielleicht stellen wir fest das Wohlstand und Reichtum vielmehr eine Einstellung und eine innere Erfahrung als ein äußerer Umstand ist. Und vielleicht beginnen wir auch zu sehen, dass sich das, was wir mit anderen teilen vervielfacht und das es durch das Geben ist, das wir etwas Erhalten.

Mögest du einen blühenden Februar erleben und die Freude, Schönheit und Liebe die du erfährst mit anderen Teilen!

Namaste.

by Carina Hilmar

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